Heimatwende: Massentourismus keine Prostitution

„Sich als Tourismusort an Besuchermassen anzupassen, hat nichts mit kultureller ‚Prostitution‘ zu tun. Gastfreundschaft bedeutet Flexibilität gegenüber seinen Gästen, ohne dabei die eigenen Werte zu negieren. Deswegen müssen Tourismuszentren wie Zell am See auf ihre Besucher zugehen, anstatt sie als Bürde zu sehen, auch wenn sie in großen Massen anreisen“, sagte Nadine Scharfenort, Vorstandsmitglied des Arbeitskreises Tourismusforschung in der Deutschen Gesellschaft für Geographie, zum Auftakt der Europäischen Toleranzgespräche beim internationalen Tourismusforum in Villach.

In ihrem Vortrag zum Thema „Geld oder Leben: Was kostet unsere Identität?“ sprach die Tourismusforscherin über die Herausforderungen, die den modernen Tourismus angesichts der zunehmenden Flut an Besuchern erwarten. Als Beispiel dafür nannte sie die Gemeinde Zell am See, die jedes Jahr unter den massenhaft auftretenden Touristen aus dem arabischen Raum ächzt. „Viele Einheimische wissen nicht, wie sie mit Muslimen umgehen sollen. Dabei sind viele Beschwerden über sie völlig nichtig, beispielsweise, dass sie zu spät aufstehen. Wen stört das tatsächlich? Es wäre deswegen vernünftig, wenn Tourismusorte mit größerem Wissen über die Kultur und Umgangsformen ihrer Gäste an diese herangehen würden. Der kulturelle Austausch muss besser organisiert werden“, forderte die Tourismusforscherin. Mehr auf pressetext.

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