Europäische Toleranzgespräche 2015

1. Die Gründung

Im Herbst 2014 haben interessierte Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Kultur den Denk.Raum.Fresach gegründet – mit dem Ziel, im Kärntner Bergdorf Fresach ein Dialogforum für Toleranz und Integration in Europa zu schaffen. Schon die erfolgreiche Kärntner Landessausstellung 2011 zum Thema „Glaubwürdig bleiben – 500 Jahre protestantisches Abenteuer“ mit über 70.000 Besuchern war ein erster Schritt in diese Richtung.

Konkret mit Inhalt gefüllt wurde die Idee mit einem Konzept der Kreativschmiede Gruber|Nageler|Seywald, das auf spontane Zustimmung im Land stieß. Die Idee zur Organisation von Europäischen Toleranzgesprächen in Fresach erhielt in der Evangelischen Superintendentur Villach sehr positive Rückmeldungen, auch von zahlreichen weiteren Organisationen kam Unterstützung, insbesondere vom Bürgermeister der Stadt Villach, dem Vorstand von Infineon, dem Rektorat der Alpen Adria Universität Klagenfurt und dem Österreichischen PEN-Club.

In der Folge gründeten die Initiatoren Gruber|Nageler|Seywald als Impulsgeber und Sauer|Schaumberger|Seyfried als Vertreter der Evangelischen Kirche Kärnten + Osttirol und der Evang. Diözesanmuseum GmbH in Fresach den Verein zur Förderung von Toleranz und Integration in Europa (Denk.Raum.Fresach). Im Zuge der Vereinsentwicklung entstand auch der Vorschlag, ein begleitendes Kuratorium zu installieren, das sich aus Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens konstituieren soll.

Das Kuratorium tagte erstmals am 6. November 2014 in Villach. Es hat die Aufgabe, die Inhalte und das Programm zu entwickeln, anerkannte Persönlichkeiten anzusprechen und sie für die Europäischen Toleranzgespräche zu gewinnen, mitzudenken und mitzuhelfen. Bei der Suche nach einer Führungspersönlichkeit mit Strahlkraft waren die Initiatoren rasch fündig. Der frühere Abgeordnete zum Europäischen Parlament, Dr. Hannes Swoboda, erklärte sich bereits im ersten Gespräch mit Hilde Schaumberger und Manfred Sauer bereit, die Funktion der Präsidentschaft zu übernehmen und als Botschafter der Toleranzgespräche nach außen zu wirken. Die Stadt Villach mit Bürgermeister Helmut Manzenreiter sagte als erster Partner eine finanzielle Beteiligung für drei Jahre zu.

Der Verein Denk.Raum.Fresach und die „Europäischen Toleranzgespräche 2015“ werden am 22. Januar erstmals in der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt der Öffentlichkeit vorgestellt, mit dabei sind Landtagspräsident Ing. Reinhard Rohr, Präsident Dr. Hannes Swoboda sowie weitere Vertreter aus Wirtschaft (IV), Politik (Landesregierung) und Kultur (Religionsgemeinschaften, ORF, PEN-Club Austria, Club Carinthia usw.)

2. Warum gerade Fresach?

Die Kärntner Gemeinde Fresach ist idealer Ort für den europäischen Dialog über Toleranz, Integration und Menschenrechte. Bestimmung und Hintergrund dafür war und ist der jahrhundertelange Kampf der ansässigen Menschen um Religionsfreiheit und Selbstbestimmung und das Ziel, dialogorientierte Ansätze zur Überwindung von Konflikten zu entwickeln.

Fresach als Schnittpunkt geistiger, konfessioneller und politischer Strömungen liefert den Boden für eine Veranstaltungsreihe, die sich auf europäischer Ebene positionieren und so zu einem Umschlagplatz für Ideen und die Auseinandersetzung mit dem Fremden werden kann. Die Stichworte sind Migration, Xenophobie und Zivilgesellschaft.

Fresach kann dabei auf eine gute Tradition verweisen: Von 1972 bis 1993, bis zum Fall des eisernen Vorhangs, trafen sich in der kleinen Gemeinde internationale Schriftsteller, um Auswege aus dem Ost-West-Konflikt zu diskutieren. Der Denk.Raum.Fresach setzt diese Tradition fort und verknüpft den wieder dringlichen Ost-West-Dialog (mit Russland und China) mit dem dringlicher werdenden Nord-Süd-Dialog (Afrika, Islam).

Fresach steht für Dialog, Aufbruch und Neubeginn. Fresach steht für die Zukunft Europas als Kontinent der Verständigung zwischen Kulturen, Sprachen und Ethnien. Nichts und niemand darf daran zweifeln, dass Prosperität und Wohlstand einzig und allein von Kooperation und Miteinander kommen, und nicht von Abgrenzung und Distanz.

Der Begriff Toleranz ist in Fresach schon heute positiv besetzt. Durch die Einladung anerkannter internationaler Vortragender (Schriftsteller, Philosophen und Wissenschafter) positioniert sich Fresach nunmehr als europäisches Dialogforum für Toleranz und verankert sich damit nachhaltig auf der europäischen Kultur- und Wissenslandkarte. Die Ergebnisse des Dialogs werden wissenschaftlich aufbereitet und publiziert.

Die Europäischen Toleranzgespräche sollen im Rahmen einer Schwerpunktwoche alljährlich vor Pfingsten (eingebettet in den Kärntner Kulturfrühling) stattfinden, im Jahr 2015 erstmals vom 21. bis 23. Mai. Die Veranstaltung ist für Publikum offen und wird auch durch eine auf das jeweilige Veranstaltungsthema reflektierende Sonderausstellung begleitet. Darüber hinaus gibt es laufend verteilt über das ganze Jahr themenrelevante Einzelevents, deren Inhalte und Formate noch festzulegen sind.

3. Fixe Zusagen für 2015

Politik (Politiker)
Dr. Martin Schulz, Präsident des Europaparlaments (Eröffnungsredner)
Dr. Hannes Swoboda, Präsident des Denk.Raum.Fresach
Dr. Peter Kaiser, Landeshauptmann von Kärnten
Vertreter der Landes- und Bundespolitik

Literatur (Autoren)
Alois Brandstetter, Fabjan Hafner, Philo Ikonya, Pravu Mazumdar, Sami Maani u.v.m.

Kunst (Musiker, Maler)
Elisabeth & Ingomar Mattitsch (Alphorn), Singkreis Fresach, Gebrüder Wladigeroff, Mosa Sisic, Mirjana Anastasijevic, Melissa Coleman, S. Ammo, D. Zdrahal, N. Hasib uvm.

4. Vorläufiges Programm 2015

21. Mai 2015: 19.00 Uhr Empfang in Villach mit EP-Präsident Dr. Schulz + LH Dr. Kaiser.

22. Mai 2015: 9.30 Uhr Eröffnung mit Rede von Dr. Martin Schulz im Toleranzzentrum (Evangelisches Kulturzentrum Fresach), anschließend Podiumsdiskussion mit zwei Autoren und zwei weiteren Persönlichkeiten, moderiert vom ORF.

Ab 14.00 Uhr mehrere von Journalisten moderierte Panels mit jeweils zwei Schriftstellern und Vertretern aus Wirtschaft und Politik.
Ab 20.00 Uhr Autoren-Lesung im Bethaus, Toleranz-Musik-Performance und Get-together im Toleranzzentrum Fresach.

23. Mai 2015: ab 9.00 Uhr Moderiertes Toleranzfrühstück im Dorfgasthaus (u.a. mit Jungautoren zum Kennenlernen und Diskutieren). Anschließend Ausflug und Mittagessen mit Ausblick beim Alpengasthof.

5. Thema 2015

„Wie weit geht Toleranz?“ ist das General-Thema, die Autoren und Redner werden eingeladen, kreative Beiträge zu liefern. Alle im Vorfeld und im Anschluss gesammelten Schriften und Reden werden in einem eigenen Buch zusammen gefasst und publiziert.

6. Setting

Die ersten Europäischen Toleranzgespräche werden in einem kleinen und feinen Rahmen stattfinden, mit 100-200 TeilnehmerInnen. Der persönliche Kontakt soll im Vordergrund stehen, kein protziger Anlass, Einbindung von Gemeinde und Ortskultur, ansässige Vereine, internationale Gäste aus ganz Europa. Die mediale Wirkung und Berichterstattung über den Event nach außen zählt.

Eröffnung, Panels und Gespräche finden im Toleranzzentrum (Neubau) statt, im Idealfall mit TV-Übertragung auf Leinwände in der Kirche bzw. im Außenbereich (Kostenfrage). Die Performance und Lesung am Abend findet im evangelischen BETHAUS statt, Das Toleranzfrühstück im Dorfgasthaus.

7. Kooperationspartner

PEN-Club Austria, Club Carinthia, Stadt Villach, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, Evangelische Kirche, Land Kärnten, ORF Landesstudio, Europahaus Klagenfurt, Infineon.

8. Finanzierung

Die Finanzierung der ersten Europäischen Toleranzgespräche 2015 soll überwiegend aus öffentlichen Mitteln und Firmenpartnerschaften erfolgen. Eintritt und Teilnahme an den Gesprächen sind mit einer Mitgliedschaft im Verein Denk.Raum.Fresach verknüpft. Eintrittstickets kosten 50 Euro, für Ortsbewohner und Studenten 25 Euro.

Die Europäischen Toleranzgespräche sollen 2016 und 2017 mit weiteren Schwerpunktthemen fortgesetzt werden, um ein dauerhaftes internationales Dialogforum für Politik, Wirtschaft und Kultur zu etablieren.

Pressekontakt: Dr. Wilfried Seywald, presse@fresach.org
Tel. 0699-18114006.

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