Der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser präsentierte am 25. Februar in Klagenfurt gemeinsam mit Villachs Vizebürgermeisterin Gerda Sandriesser, Superintendent Manfred Sauer und Kuratoriumspräsident Hannes Swoboda, Programm und Ziele der Europäischen Toleranzgespräche 2021. „Die Pandemie hat viele Veränderungen mit sich gebracht – eine der wichtigsten Veränderungen ist die Art der Begegnung“, waren sich die Redner einig. Erstmals in der Geschichte vereint die Pandemie im gemeinsamen Bemühen um die Impfung und die Bewältigung der Krise, betonte Kaiser.

Die Europäischen Toleranzgespräche seien ein gutes Beispiel dafür, wie wichtig die Auseinandersetzung mit schwierigen Themen auch in Zeiten wie diesen ist. Umso mehr danke er den Verantwortlichen, dass die Gespräche trotz aller Widrigkeiten stattfinden können, so der Landeshauptmann. Die Veranstaltungen werden jedenfalls online stattfinden – so es die Situation erlaubt, wird es, laut Veranstaltern, unter den nötigen Schutzmaßnahmen aber auch zu den persönlichen Begegnungen vor Ort kommen.

Die Digitalisierung habe man auf Seiten der Veranstalter als Chance erkannt, sagte Sauer und meinte erklärend: „Wir können unsere Reichweite im Vergleich zum bisherigen Veranstaltungsformat online natürlich steigern.“ Es gelte jetzt darauf zu achten, dass die Schere zwischen Gewinnern und Verlierern der Pandemie nicht zu weit auseinandergehe. Das sei auch einer der Hintergründe für das ansonsten immer aktuelle Thema der Fairness gewesen.

Nicht nur persönlich, sondern auch als Politikerin sieht sich Sandriesser in der Pflicht, sich Gedanken über Fairness zu machen. „Für mich heißt das, die Waage zu finden zwischen Nachgeben und dem Beharren auf einer Meinung. Denn auch Schweigen ist ein bewusstes Handeln und kann bedeuten, dass ich Falsches akzeptiere“, betonte die Vizebürgermeisterin. Die Krise habe viele Ungerechtigkeiten noch deutlicher zum Vorschein gebracht, biete aber auch die Möglichkeit der Veränderung.

„Wenn sich Menschen benachteiligt fühlen, besteht die Gefahr, dass die Toleranz nachlässt“, warnte Sowboda und sprach damit an, dass wir nicht nur einer Gesundheits-, sondern auch einer Wirtschaftskrise ins Auge schauen. Das Thema der Fairness werde daher nicht nur jetzt, sondern wohl auch noch in den kommenden Toleranzgesprächen von großer Bedeutung bleiben. „Eine faire und tolerante Gesellschaft zu schaffen wird nach der Pandemie die wohl größte Herausforderung werden“, unterstrich Sowboda die Bedeutung der Toleranzgespräche. (LPD)

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