Der langjährige Korrespondent und Kriegsberichterstatter Dr. Friedrich Orter (75) wurde am Donnerstagabend mit dem Europäischen Toleranzpreis für Demokratie und Menschenrechte der Stadt Villach ausgezeichnet. Seine packenden Reportagen aus vielen Krisenregionen und Kriegsgebieten der jüngeren Zeit haben Fernsehgeschichte geschrieben, sein Einsatz für die Wahrheit und Befriedung der Welt ist legendär, seine Persönlichkeit Vorbild für ganze Journalistengenerationen, so die Begründung der Jury. Orter berichtete über 40 Jahre lang von den Kriegsschauplätzen dieser Erde, vom Jugoslawienkrieg ebenso wie aus dem Irak oder aus Afghanistan. Schonungslos für Zuseher und Hörer zeigte er die Greuel der Bewaffneten und das Leid der Zivilisten, ergriff Partei für die Notleidenden und verurteilte Gewalt und Grausamkeit – so unmissverständlich und an vorderster Front, dass er oft genug mit seinem eigenen Leben spielte. Seine Erlebnisse verarbeitete er in einer Reihe lesenswerter Bücher. Vom Friedensberichterstatter zur Reporterlegende Er habe sich immer als Friedensberichterstatter verstanden und um die Menschen gekümmert, sagte Fritz Orter bei der Verabschiedung aus dem aktiven Reporterleben. Den Krieg habe er als objektiver Beobachter immer gehasst. Doch das was später „embedded Journalism“ genannt wurde, hat der Rundfunk-Mann mit der markant-rauhen Stimme auf eigene Faust praktiziert. Die Angst war ein ständiger Begleiter, sein Journalismus zwischen den Fronten nicht nur ein Trip am Limit, sondern auch eine einsame Höchstleistung. Für seine Arbeit wurde der gebürtige Kärntner vielfach ausgezeichnet. So erhielt er den Karl-Renner-Publizistikpreis, den Preis des Österreichischen Roten Kreuzes, eine Romy, den OSZE-Preis für Journalismus und Demokratie, den Concordia-Preis für Menschenrechte und den Axel-Corti-Preis sein Eigen nennen. 2012 wurde er vom Branchenmagazin „Österreichs Journalist:in“ für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Dabei zollte ihm Laudator Paul Lendvai Respekt für seinen Mut und nannte ihn eine Art „Einmann-CNN“. Reporter im Dienste der Menschlichkeit „Friedrich Orter erhält den Europäischen Toleranzpreis 2025 für Demokratie und Menschenrechte der Stadt Villach, weil er seine Reportagen in den Dienst der Menschlichkeit gestellt hat. Statt einem abgebrühten und teilnahmslosen Kriegsjournalismus zeigte er dem Publikum ein engagiertes Gegenmodell von Journalismus, das sich durch ausgeprägte Wahrheitsliebe und tiefempfundene Empathie für die verfolgten und drangsalierten Menschen in Konfliktregionen auszeichnet“, heißt es in der Begründung der Jury. Weitere Fotos zur Auszeichnungsveranstaltung auf fotodienst zum Download. https://fotodienst.pressetext.com/album/3823 Die Veranstaltung im Livestream: https://www.youtube.com/live/YTsmiHMNgOA